Berlin

Nietzard entschuldigt sich für Israel-Video

Jette Nietzard Foto: Marco Limberg

Berlin

Nietzard entschuldigt sich für Israel-Video

Erst vor wenigen Tagen sorgte die Grüne-Jugend-Chefin für Empörung. Der Beitrag wurde überarbeitet

 07.06.2025 23:30 Uhr

Co-Chefin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, hat sich für ein Video zu Israel entschuldigt. In dem Beitrag - der mittlerweile geändert wurde - hatte sie Medienberichten zufolge geäußert, seit dem 7. Oktober 2023 seien »über 50.000 PalästinenserInnen und 1200 Israelis bei militärischen Operationen umgekommen«. 

Über den Instagram-Account der Grünen Jugend schrieb sie nun: »Ich habe ein Video hochgeladen zu einem Thema, das den ganzen Verband emotional sehr mitnimmt. Und dabei habe ich einen Fehler gemacht, für den ich mich offen und ehrlich entschuldigen will. Vor allem bei Jüdinnen und Juden weltweit und in Deutschland.« Die Grüne Jugend erklärte in einem Transparenzhinweis, in der vorherigen Version des Videos sei »nicht deutlich genug geworden, dass der 7. Oktober ein antisemitischer Terroranschlag war«. 

In dem nun verfügbaren Video wirft Nietzard Israel vor, Hunger und humanitäre Hilfe als Waffe gegen die Menschen im Gazastreifen einzusetzen. Sie betont zugleich, die Hamas sei eine Terrororganisation, die Menschen im Gazastreifen als menschliche Schutzschilde benutze. Auch halte die Hamas noch immer Geiseln fest, die sofort freigelassen werden müssten. Das könne aber keine Begründung für das Vorgehen Israels sein. 

Erst vor wenigen Tagen hatte Nietzard mit einem Pullover, auf dem das Kürzel »ACAB« zu lesen war, für Entrüstung gesorgt. Die Buchstaben stehen für »All Cops Are Bastards«. Zudem trug sie auf dem Bild auf ihrem privaten Instagram-Account eine Kappe mit der kapitalismuskritischen Aufschrift »Eat the rich«. Viele Grünen-Politiker reagierten empört, einige legten ihr auch den Rücktritt nahe. Einen Rücktritt lehnte Nietzard ab. Dem Magazin »stern« sagte sie: »Ich habe noch ein paar andere Pullis im Schrank, Sie dürfen also gespannt sein, über welche Botschaften wir noch diskutieren.« dpa/ja

Diplomatie

Europäer nach US-Angriff auf Iran düpiert

Noch am Freitag hatten die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands und der EU versucht, Iran mit diplomatischen Mitteln vom Atomprogramm abzubringen

von Jörg Blank  22.06.2025

Krieg gegen Iran

Angela Merkel: Israel muss sich wehren können

Die Altkanzlerin hat auch eine Meinung zum Nahost-Konflikt. Das Recht Israels, sich gegen eine Auslöschung zur Wehr zu setzen, steht für sie außer Frage

 22.06.2025

Nahost

Setzen die Angriffe auf die iranischen Atomanlagen radioaktive Strahlung frei?

Die internationale Atombehörde IAEA meldet sich mit einer ersten Einschätzung zu Wort

 22.06.2025

Judenhass

Entsetzen über antisemitische Gewalttat in Berlin

Ein alarmierter Beamter zog seine Schusswaffe, woraufhin der Kufiya-Träger sein Messer niederlegte

 22.06.2025

Rabbiner Pinchas Goldschmidt

Skandal in Sarajevo

Wenn europäische Rabbiner zur Zielscheibe eines Regierungsboykotts werden, ist das nicht mehr legitime Kritik an Israel. Es ist Hasspropaganda

von Rabbiner Pinchas Goldschmidt  21.06.2025

Krieg

Luftwaffe fliegt Deutsche aus Israel aus. Die Maschinen sind auf dem Rückweg in die Bundesrepublik

Die Hintergründe

von Anna Ringle  20.06.2025

Standpunkt

Vom Iran-Geschäft zum Krieg

Die verfehlte europäische Politik gegenüber dem Terror-Regime hat die israelischen Präventivschläge notwendig gemacht

von Stephan Grigat  20.06.2025

Meinung

Es geht um mehr als Deeskalation oder »Drecksarbeit«

In der deutschen Debatte um Israels Luftschläge gegen das Teheraner Regime wird das entscheidende ausgeklammert: die seit langem völlig verfehlte deutsche Iranpolitik

von Constantin Ganß  20.06.2025

Nikosia

Zypern bestätigt Ankunft von US-Militärflugzeugen

Die Menschen auf Zypern bemerken Nacht für Nacht die Raketen und die Luftabwehr über Israel. Nun verlegt das US-Militär Tank- und Transportflugzeuge auf die Insel

 20.06.2025 Aktualisiert

OSZAR »