Berlin

Karin Prien kritisiert Deutschlands »permanente Belehrungen« gegenüber Israel

Karin Prien (CDU), Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend Foto: picture alliance/dpa

Die neue Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat die Politik der Bundesrepublik gegenüber Israel kritisiert. Die Israelis hörten aus Deutschland »permanent Hinweise und Belehrungen«, sagte sie in einem Interview mit dem »Tagesspiegel«. »Und das nicht erst seit dem 7. Oktober.«

Prien war von dem Blatt gefragt worden, ob befreundete Staaten wie Israel und Deutschland »einander auch schmerzhafte Wahrheiten« sagen müssten. Die Antwort der Ministerin: »Ehrlicherweise habe ich nicht den Eindruck, dass Israel aus Deutschland zu wenig schmerzhafte Wahrheiten gesagt bekommt.«

Das Interview wurde aus Anlass des 60. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern geführt. Heute wird Israels Präsident Isaac Herzog in Berlin erwartet. Eine Begegnung Karin Priens mit ihm ist vorgesehen. Mit Herzog und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird sie bei einem Kongress mit Menschen sprechen, die sich für einen intensivierten Jugendaustausch einsetzen.

Lesen Sie auch

Prien, deren Großväter jüdisch waren und die auch Sprecherin des Jüdischen Forums der CDU ist, fügte hinzu: »Selbstverständlich kann und muss man miteinander kritisch und konstruktiv über politische Fragen sprechen.« Es bestehe »ein starkes Band zwischen unseren Ländern, politisch, aber auch auf Ebene der Zivilgesellschaft.«

»Empathie und persönliche Verbindungen sind das beste Mittel gegen zunehmenden Israel-Hass und Antisemitismus in der Welt«, erklärte die Ministerin im »Tagesspiegel«-Interview.

Prien sprach sich darin auch für einen gerechteren Umgang mit dem jüdischen Staat aus: »Israel wird von internationalen Gremien und Organisationen leider häufig mit einem absurden Doppelstandard bewertet.« Bundeskanzler Friedrich Merz müsse deshalb »deutliche Signale nach Jerusalem und in die Welt« senden. im

Diplomatie

Wadephul zu Iran-Verhandlungen: »Wir haben einen echten Trumpf«

Nach Ansicht von Außenminister Wadephul könnten die Europäer mit dem sogenannten Snapback-Mechanismus Sanktionen gegen Teheran auslösen

 vor 2 Stunden

Meinung

Wenn Nächstenliebe zynisch wird

In einer Erklärung überzieht der Weltkirchenrat Israel mit Vorwürfen, erwähnt die Hamas aber mit keinem Wort. Eine Einseitigkeit, die zum Himmel schreit

von Tobias Kühn  gestern, 16:54 Uhr

Iran

Ajatollah Chamenei droht den USA für den Fall weiterer Angriffe

Nach rund einer Woche ohne Lebenszeichen von Irans Staatsoberhaupt meldet sich dieses nun zurück. Unklarheiten gibt es weiter über die Schäden an Irans Atomanlagen

 gestern, 16:21 Uhr

Interview

Nuklearforscher: »Das iranische Atomprogramm neu aufzubauen wird Jahre dauern«

Georg Steinhauser über die israelischen und amerikanischen Schläge gegen Atomanlagen im Iran, die Eigenschaften von Uran-235 und mögliche Szenarien für die Zukunft

von Michael Thaidigsmann  gestern, 15:47 Uhr

Luftfahrt

Irans Luftraum bleibt weitgehend gesperrt

Seit Dienstag herrscht eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran. Eine komplette Entwarnung für den Flugverkehr gibt es jedoch noch nicht

 gestern, 14:26 Uhr

Asyl

Protest gegen drohende Abschiebung von Hamza Howidy

Der Gazaner soll nach Griechenland zurückgeschickt werden, wo er erstmals Asyl beantragte. Er hat namhafte Unterstützer, die sich für seinen Verbleib in Deutschland einsetzen

von Imanuel Marcus  gestern, 09:37 Uhr

Balkan

Bosnien entschuldigt sich bei Rabbinerkonferenz

Über eine Tagung der Europäischen Rabbinerkonferenz in Sarajevo kam es zum judenfeindlichen Eklat. Mit der jetzt erfolgten Entschuldigung ist der Fall indes noch nicht bereinigt

 gestern, 09:30 Uhr

Korntal-Münchingen

Nach dem Hissen von Israel-Flaggen: Firma wird Opfer von mutmaßlicher Brandstiftung

Die Geschäftsführung will Solidarität mit dem jüdischen Staat zeigen. Nun ist sie mit einem erheblichen Feuerschaden konfrontiert

 gestern, 09:29 Uhr

Iran

Tod von Kommandeur der Revolutionsgarden bestätigt

Israel hatte General Ali Schadmani bereits vergangene Woche für tot erklärt. Nun wird auch aus Teheran sein Tod gemeldet

 gestern, 09:13 Uhr

OSZAR »