Der Historiker Dan Diner ist in Frankfurt mit dem Ludwig-Börne-Preis 2025 ausgezeichnet worden. Jedes Jahr wählt der Stiftungsrat einen Juror, der dann den Gewinner allein bestimmt. Dieses Jahr war es der Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit. Er würdigte den 79-Jährigen als mutigen Aufklärer. In einer Zeit großer Verwirrung helfe der in Deutschland und Israel lehrende Geschichtswissenschaftler, »unsere Epoche immer neu zu reflektieren und zu verstehen«. Diner sei ein »Zeitschriftsteller« ganz im Sinne Ludwig Börnes, der in aktuelle Debatten über den Zivilisationsbruch des Holocaust, die Situation im Nahen Osten und die Zukunft des Westens eingreife.
Der Preis erinnert an den Frankfurter Schriftsteller und Journalisten Ludwig Börne (1786-1837), der wegen seiner scharfzüngigen Prosa als einer der Erfinder des Feuilletons gilt, und wird seit 1993 an deutschsprachige Autoren und Autorinnen für herausragende Essays, Kritik und Reportagen vergeben. Frühere Preisträger waren unter anderem Ex-Bundespräsident Joachim Gauck, der Politiker Robert Habeck und der Schriftsteller Daniel Kehlmann. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. ja